Entstehung der Kapelle

Die ursprüngliche Idee eine Feuerwehrkappelle zu gründen hatte eigentlich der Vorstand der Feuerwehr Unterspiesheim, Mario Müller, der selbst gar kein Instrument  spielt (außer, nach eigenen Angaben, Luftgitarre). Zum Tag der offenen Tür im Jahr 2010 machte Mario den Vorschlag, man könne doch mit  einigen Feuerwehrleuten die ein Instrument spielen, am Sonntagabend  ein Ständchen spielen. Als zusätzliche Einlage sollte Torsten Scheidig aus Unterspiesheim alias „Florian Brandeisen“ einige Witze erzählen. Da jedoch die Feuerwehrleute die ein Instrument spielen für einen Auftritt nicht reichten, schürte Mario die Werbetrommel bei einigen Unter- und Oberspiesheimer Musikern. So hieß es am Sonntagabend also  „Original Spesemer Feuerwehrkappelle meets Florian Brandeisen“. In den alten Bayern 2 Schutzanzügen und die dazugehörigen Helmen, sorgten die Musiker mit einigen Schunklern und dem Trompetenecho für Stimmung im Gerätehaus. Nach einer knappen halben Stunde zog man wieder aus dem Feuerwehrhaus hinaus und war sich einig dies im nächsten Jahr zu wiederholen.  Die Musiker der ersten Stunde waren damals Volker Erich, Michael Ortner, Andreas Plempel, Alexander Bönig, Christoph Ullrich, Christian Eichel, Christian Pretscher, Sebastian Friedl, Roland Marpoder und Markus Ebert.

Zum Tag der offenen Tür 2011 nahmen Christian Eichel und Alexander Bönig die Planungen für die „Spesemer Feuerwehrkapelle“  und deren Auftritt in die Hand. Für das Musikalische, konnte man den ehemaligen Dirigenten der Musikapelle Unterspiesheim, Gerald Joß, gewinnen. Bereits bei den Planungen stand die Musik im Vordergrund. Christian und Alex dichteten Liedtexte um, unter anderen die Feuerwehrhymne der „Biermösl Blosn“. In der Hymne und einigen Geschichten zwischen einigen Musikstücken wurden die umliegenden Feuerwehren kräftig aufs Korn genommen. Der Auftritt kam bei den Gästen so gut an dass einige Nachbarfeuerwehren gleich anfragten, ob man nicht beim ein -oder anderem Fest auftreten könne.

Zunächst wurde jedoch nur innerhalb von Unterspiesheim musiziert, so z.B. während der Saisonabschlussfeier der Fußballer oder der Schlachtschüssel der Feuerwehr Unterspiesheim. Auch bei der Weihnachtsfeier der Kreisbrandinspektion im Dezember 2011, die damals in Unterspiesheim stattfand, überzeugte man durch einen Auftritt wo Christian und Alex Texte umdichteten und die Führungskräfte aufs Korn nahmen.

Die ersten konkreten Ansätze in Richtung der „Feuerwehrkapelle Altlandkreis Gerolzhofen“ traten dann aber beim Fasching 2012 auf den Plan. Da die Unter- und Oberspiesheimer Musiker während des Faschingszuges in ihren eigenen Kapellen spielten, die Feuerwehrler  aber auch musizieren wollten, schürte Alexander Bönig, Christian Pretscher und Christan Eichel die Werbetrommel für den Faschingszug. Zu diesem Anlass konnte man Musiker aus Nordheim/ Main, Hundelshausen, Stammheim und Unterspiesheim gewinnen. Die Wappen dieser Ortschaften schmückten beim Faschingszug den Wagen wodurch Alexander Bönig und Christian Eichel beim näheren Hinsehen feststellten, dass fast alle Musiker aus dem Altlandkreis Gerolzhofen kommen.

Als es langsam auf den Tag der offenen Tür 2012 in Unterspiesheim zuging, machte sich Alexander Bönig und Christian Eichel wieder Gedanken über den Ablauf. In diesem Jahr sollte  das im Frühjahr beschaffte Mehrzwegfahrzeug geweiht werden. Da sich damals von der „Stammcrew“ der Feuerwehrkapelle aber viele Musiker im Urlaub befanden fragte man bei den umliegenden Feuerwehren an. Aus Zeitgründen wollte Alex und Christian auf umgedichtete Lieder verzichten, da der Auftritt damals kurz vor dem kippen stand. Mit dem Vorstand der Musikkapelle Spiesheim, Florian Schönaich, vereinbarte man mit den Musikern aus Unter- und Oberspiesheim und einigen Feuerwehrleuten gemeinsam die Fahrzeugweihe zu gestalten. Die Feuerwehrkapelle war gegründet! Mit dem Namen „Feuerwehrkapelle Altlandkreis Gerolzhofen“  wurden eilig Poloshirts bedruckt um zum Festakt einheitlich auftreten zu können. Als Dirigent konnte man den Kommandanten der FF Stamheim, Daniel Scheller gewinnen. Das die Resonanz unter den umliegenden Feuerwehren so groß werden würde hatte jedoch kaum einer für möglich gehalten. Vom Feuerwehrmann bis zum Kreisbrandmeister-  quer durch alle Dienstgradgruppen, ob Feuerwehrler oder nicht- die Resonanz in der Kapelle mitzuspielen war riesig. Zur ersten Probe der Kapelle kurz vor dem Tag der offenen Tür kamen 17 Musiker, beim Festakt am Samstag nach dem Gottesdienst waren es gar 23. Nach einigen Kirchenstücken marschierte die Kapelle mit den Klängen des „Gruß an Würzburg“ zum Feuerwehrhaus Unterspiesheim, wo man noch etwa zwei  Stunden von  Mosch bis Glenn Miller musizierte. Bei den Anwesenden hinterließ die Kapelle einen durchweg positiven Eindruck, der selbst Kritiker verstummen ließ. Rainer Ullrich, freier Mitarbeiter der Mainpost und ebenfalls Musiker der Kapelle, verfasste einen treffenden Bericht. So konnte man einige Tage nach dem Auftritt in der Mainpost- Ausgabe Gerolzhofen lesen, dass die Feuerwehrkapelle keine Konkurrenz zu anderen Musikkapellen darstellen will und nur zu besonderen Feuerwehranlässen aufspielt.

Die erste große Bewährungsprobe jedoch hatte die Kapelle zwei Wochen nach ihrem Gründungsauftritt, wo man gebeten wurde die Einweihung der neuen integrierten Leitstelle Schweinfurt musikalisch zu umrahmen. Vor einer großen Anzahl von Prominenz aus Politik sowie der Führung aus Rettungsdienst und Feuerwehr hinterließ man einen mehr als positiven Eindruck den selbst Landrat Harald Leitherer mit den Worten ausdrückte: „Ihr spielt eine wirklich tolle Musik und seit viel mehr Werbeträger für eure Heimat als ein altes Kfz- Kennzeichen“  und spielte damit auf die geplante Wiedereinführung der  alten  GEO- Kennzeichen und dem Wappen das Altlandkreises Gerolzhofen auf dem Logo der Kapelle an.

Nach den beiden ersten Auftritten bekam die Kapelle eine  durchweg positive Resonanz. Zahlreichen Anfragen, ob man nicht auf der ein- oder anderen Veranstaltung spielen könne sagte man mit der Begründung ab die Kapelle wurde gegründet um für den guten Zweck bei besonderen Feuerwehrveranstaltungen aufzutreten. Außerdem wolle man den Kapellen der Umgebung nicht als Konkurrenz im Weg stehen.

Offiziell wurde die „Feuerwehrkapelle Alltlandkreis Gerolzhofen“ dann vom Verbandsausschuss des  „Kreisfeuerwehrverbandes Schweinfurt e.V“ im Herbst 2012 als Abteilung integriert um auch rechtlich als Kapelle anerkannt zu sein.